Zeit zum Rosenzüchten? Traudel und Erich Meurer

Traudel und Erich Meurer übergeben Lauftreffleitung.
Am 28. April 1980 gründeten Edeltraud und Erich Meurer den Lauftreff der TG Winkel. Damit ist er nach dem Kiedricher Lauftreff der älteste im Rheingau. Und das bedeutet: Seit 25 Jahren treffen sich Lauf-Interessierte jeden Donnerstag um 19.00 Uhr, bei jeder Witterung und zu jeder Jahrszeit. Verschiebungen (auf den Mittwoch) gibt es nur, wenn der Donnerstag ein Feiertag ist – aber ausgefallen ist noch kein einziger Termin!
Mit dem Laufboom der 80er Jahre hatte es aber noch nicht sein Bewenden, und so ist inzwischen die Gemeinde der Walker und Nordic Walker im Lauftreff immer größer geworden, so dass in verschiedenen Gruppen gewalkt und gelaufen wird.
Einsteiger sind jederzeit willkommen, und wer Lust und Laune hat, sollte einfach mal vorbeischauen. Altersbeschränkungen gibt es nicht und die Zahl der Teilnehmer liegt oft zwischen 20 und 50.
Einige der Teilnehmer sind seit Gründung dabei, und auch Traudel und Erich Meurer werden dem Lauftreff weiterhin die Treue halten.
Am Abend des 28. April 2005 fand die Übergabe der Lauftreff-Leitung statt – natürlich erst nach dem Lauf, denn der 28. April war ein Donnerstag! Also brachen die verschiedenen Gruppen pünktlich auf, um im Anschluss dann in geselliger Runde das Jubiläum gebührend zu feieren.
Uwe Standke hat diese 25 Jahre in Gedichtform Revue passieren lassen (Auf den nächsten Seiten zu lesen)
Eine Bildergalerie dazu gibt auch

Die "neue Generation" mit Heike Charissé, Martina Roos und Achim Heuer für den Lauf-Bereich, Hannelore Scheid für die Nordic Walker und Vera Zobus für die Walker tritt ein schweres Erbe an. Aber es besteht die Hoffnung, dass es erfolgreich weiter geht im Lauftreff, denn das wichtigste Element dieser Einrichtung bleib, und das sind eben diejenigen, die sich jeden Donnerstag auf den Weg zum Sportplatz machen. Wie es Erich Meurer kurz auf den Punkt brachte: Ohne Läufer, Walker und Nordic Walker gäbe es den Lauftreff nicht!
Der Dank aller gilt Traudel und Erich für ihr bisheriges Engagement - und die vielen gelungenen Feiern - die genauso zum Lauftreff gehören wie die sportliche Betätigung selbst.
Dass einige der Lauftreffler darüber hinaus auch an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen, ist nicht neu. Aber es ist sozusagen eine "Begleiterscheinung", denn Ziel des Lauftreffs ist nicht Leistungssteigerung hin zur sportlichen Höchstleistung, sondern Ziel ist und bleibt das Angebot, sich zusammen mit anderen sportlich zu betätigen, ohne Zwang und "Leistungsdruck".
Und so heißt es auch nächste Woche wieder: Auf zum Lauftreff – dann allerdings schon am Mittwoch - denn Donnerstag, der 5. Mai ist Feiertag!


Uwe bei seinem gelungenen VortragLiebe Edeltraud, lieber Erich,
liebe Laufftreffler !

Wisst Ihr noch, wie es damals war,
so vor fünfundzwanzig Jahr´?
Volksläufe kamen damals in Mode,
Joggen wurde zur Methode. 

Auch der Winkeler Turnverein
setzte sich fürs Laufen ein
suchte dann ein Trainerpaar,
wählte Meurers, war ja klar,
denn sie liefen bei Wettläufen schon immer
und wurden dabei auch fast immer Gewinner.

So wurde eine Lauftreffgründung beschlossen
und mit Sekt und beim Wein diese Gründung begossen.
Dir Erich, und Dir, liebe Edeltraud,
war nun der Lauftreff anvertraut.
Damals schon ward Ihr beide fürwahr
Gemeinsam d a s Ideal - Trainerpaar.

Wollt Ihr rückblickend erfahren
was in fünfundzwanzig Jahren
da sich so ereignet hat
in der Winkeler Lauftreffstadt ?
Rosemarie Schlepper und Heide Klasse
trugen zusammen eine ganze Masse
Hans Fittler hat das dann notiert
und das Reimen habe ich probiert,
und hatte ich manchmal die Themen verfehlt,
hat Heide dann alles klargestellt.

Habt Ihr Läufer und Geher noch etwas Zeit ?
Und, Traudel und Erich, seid Ihr bereit,
anzuhören, was alles geschah
und wie es früher einmal war ?
Stichwortartig ist hier notiert
und die Zeit Revue passiert.
Seid nicht bös´, wenn es manchmal holpert
oder Jahreszahlen sind verstolpert,
der Mensch ja auch leider manches vergisst,
was bei solch einem Rückblick verständlich ist.

Ihr beide ward damals ja noch sooo jung,
immer voller Ehrgeiz, immer in Schwung.
Ihr wusstet nichts von den Gefahren,
die entstehen beim Joggen oder Fahren.
wie z.B. beim Bermbacher Lauf,
als Du, Edeltraud, den Fuß verstaucht,
oder Anette Jacobi einmal wurde ganz schwach.
Nur medizinische Hilfe von Dir hielt sie wach.
Oder als Hans Fittler beim Laufen erbleichte
und dann Deine Mund zu Mund Beatmung grad reichte,
dass er wieder zu sich kam.
Selbst Heide dies nicht übel nahm.

Was habt Ihr nicht alles so gemacht
und im Laufe der Jahre zustande gebracht:
Wohltätigkeitsläufe, von Kelkheim bis Mainz,
HSK, Unicef, verpasst wurde nicht eins.
Zum Hahnwald, Niederwald, Eichberg bergauf,
nahmt Ihr weite Anfahrten gerne in Kauf.
Der Trimmtalerlauf gehörte dann schon
für den Winkeler Lauftreff zur Tradition
und der Frühlingslauf am Rhein
ging bis weit nach Geisenheim.


Zu Wettkampfläufen hieltet ihr dann
die schnelleren Läufer zur Teilnahme an;
gemeinsam als Mannschaft und manchmal allein.
Für den Sieg oder Platz war kein Mühen zu klein.
In Erbach seid Ihr mit Joschka gelaufen,
da war er noch schlank und konnte gut laufen.
Du, Traudel, brachtest Sieg und Gewinn
mit Deiner Frauengruppe hin,
mit Birgit, Rosmarie, Andrea und Heide
in Lorch, bei Soldaten, zu aller Freude.
Dieser Bundeswehrlauf liegt schon lange zurück;
Das war ein gelungenes Meisterstück!

Der Lauf von Dir, Erich, fast in Deiner Heimat
war der Schlossparklauf in Biebrich, wohl kurz nach der Heirat.
Silvesterlauf, Osterlauf, Ihr ward wie besessen
auch das Stromschwimmen im Rhein sei hier nicht vergessen.
Einmal so in den achtziger Jahren
sind die Lauftreffler Langlauf auf Skiern gefahren.
Ihr, Traudel und Erich standet am Rand,
und triebt Eure Läufer begeistert an.
Start und Ziel war das Schützenhaus, wisst Ihr es noch ?
Damals gab es noch Schnee, sogar richtig hoch.
Man kann Eure Läufe wohl gar nicht mehr zählen.
Wir konnten hier nur die wichtigsten wählen.

Was habt Ihr nicht sonst noch so alles gemacht
und damit dem Lauftreff viel Freude gebracht.
Berühmt bis berüchtigt, das waren Eure Feiern.
Mancher musste leicht schwankend nach Hause eiern.
Dir, Traudel ist das selbst mal passiert,
nach dem Radfahren zur Mühle hast Du Glatteis verspürt.
Und das mitten im Sommer, Erich lachte sich tot,
und brachte Dich heim nur mit Mühe und Not.
Wein trinkst Du nicht gerne, nur Sekt ist Dir recht.
doch Dein Erich am liebsten ganz süßen Wein möcht.

Sekt und Wein, Tombola, Kuchen, Kaffee,
trieben die Stimmung oft in die Höh´.
Hefetrunk von Dr. Wolz,
darauf warst Du, Traudel, stolz
doch nicht jeder mochte ihn
weil es nicht schmeckte, dieses Enzym.
Nach dem Laufen voller Kraft
Ging es oft zur Straußwirtschaft.
Bei Allendorf im Schnitterweg blieb man gern länger;
Denn dort sang so schön der Wirt als Hof - Sänger.
Es war da so eng, keiner kam da noch dorsch,
so hob man ein Schild hoch mit &dbquo;Woi“ oder Worrscht“.
In Michael Göbels Straußwirtschaft
wurde niemals Krach gemacht,
sonst kam der Kellner gleich herbei,
denn die Nachbarn drohten mit der Polizei.

Du, Erich, stelltest vor dem Donnerstaglauf
schnell ein grünes Brett noch auf,
darauf stand dann kleingeschrieben:
"Kommt zum Wandertag, ihr Lieben."
Du, Traudel, auf den Stuhl dann stiegst:
"Hallo, Leute, seid so lieb!
Hallo, Leute, hört mal her!
Seid doch mal leise, bitte sehr.!" 

Halb Winkel ist dann zum Wandern gekommen.,
Die Schlange hat kaum ein Ende genommen:
zwischen sechzig und fast hundert.
Ihr habt Euch immer dann gewundert,
dass die Lauftreffrunde war plötzlich so groß,
doch am Donnerstag Abend kommen dreißig bloß.


Edeltraud jedoch genoss
das Wandern einmal hoch zu Ross.
Das war ein Bild! Tolle Figur!
stolz wie eine Lady, Mon Amour !

Buß- und Bettag als Wandertag war Tradition,
jüngst liefen am dritten Oktober wir schon.
Natürlich wurde auch Pause gemacht,
was Du, Traudel, botest, das war eine Pracht!
Sekt, Glühwein und Bier, immer gab´s was zu trinken,
Leberkäse und Schmalzbrot zur Jausen, auch Schinken.

Im Herbst, wenn man vom Joggen matt,
fand meist ein weiteres Treffen statt:
Ihr machtet Werbung zum Speisen mit Wein
Gast zu sein im Tennisheim,
vom Team Lothar und Ute bestens bewirtet,
habt Ihr beide auf Teufel komm heraus geflirtet.
Natürlich mit anderen, das ist doch klar,
Auf d e m Gebiet wohl keiner ein Engel war.

Geburtstagsfeiern sind beliebt,
weil es zu trinken und zu essen gibt.
So war es vor Jahren, so ist es auch heute,
gefeiert wird immer, Ihr lieben Leute.
Du, Erich, übergabst dann ein Vogelhaus
dem Geburtstagskind, Du, Traudel, einen Blumenstrauß.
Dazu gab es ein Ständchen, viel Sänger, viel Ehr,
und immer war es lustig, was wollt Ihr noch mehr.

Eine Weihnachtsfeier kein Ende nahm
wenn Edeltraud als Nikolaus kam,
und ganz besonders wunderschön,
konnte man Dich, Traudel, als Englein sehen:
Silberlöckchen fesch im Haar,
Rapunzellang die Schriftrolle war.
Hot Shots wurden hier im Land
erst durch Manfred Spring bekannt.
Die gab s zu jeder Weihnachtsfeier
so wie zu Ostern Asbach – Eier.

Eure Feste, Traudel, Erich, sind immer gelungen,
lustig, heiter und ungezwungen
Otto und Reinhold machten dazu Musik
und wir Lauftreffler sangen, mehr laut als schön, mit.

Das war in nuce ( in der Nuß ) ein Überblick:
unter Eurer Regie unser Läuferglück,
gerafft aus fünfundzwanzig Jahren
die für Euch und für uns sehr erfolgreich waren.
Nun zum Hier und zum Heute,
Ihr lieben Leute,
Achtung, Ihr beiden, wir schreiten zur Tat:
Vera Zobus machte den Kassenwart
und sie wie wir alle fassten uns Mut,
Euch Freude zu machen, das finden wir gut.
Ihr habt ja als Rentner nun sehr viel Zeit
und seid von den Lauftreffpflichten befreit.
Das wolltet Ihr so und das ist ja auch richtig,
denn es gibt ja im Leben noch anderes, was wichtig.


So, wie wir Euch kennen, werdet Ihr wohl kaum ruhn.
und in Flur und Feld gibt es manches zu tun.
Damit Euch auch der Garten Freude macht,
haben ein Präsent wir Euch mitgebracht,
von Heike, Vera, Martina vortrefflich gewählt
und gerade noch rechtzeitig fertiggestellt.
Rosenstrauch in Spalierform, im Garten zu pflanzen,
hübsch ergänzt durch ein Glasbild, das passt zu dem Ganzen.
Der Vollradser Turm ist dort farbig zu sehn,
oft vom Lauftreff umrundet beim Joggen und Gehen.
Dies als Zeichen des Dankes! Bitte nehmt ´s von uns an,
denn Ihr habt für den Lauftreff ja so viel getan.

Ihr habt uns gefördert, Ihr habt uns begleitet,
und fünfundzwanzig Jahre erfolgreich geleitet.
Habt selten gefehlt und nie ohne Grund,
dann war es schon arg und Ihr ward nicht gesund,
zum Beispiel, wie Du, Erich, fielst von der Leiter
doch schon, noch mit Schmerzen, liefst Du wieder weiter.
Ob Frühling, ob Sommer, ob Herbst oder Winter
Ihr sorgtet für den Lauftreff wie für Eure Kinder.

Bei Sonne, bei Regen ob hell oder dunkel,
im Winter bei Schnee und mit Sternengefunkel,
gabt Ihr Euch viel Mühe, mit uns sicher zu laufen
damit j a nichts passiert, bis auf babbeln und schnaufen.
Ihr beide habt mit Einsatz und Kraft
Den Winkeler Lauftreff in Schwung gebracht.
Ihr machtet aus uns eine ganz prima Truppe
Ob Jogger, ob Geher, keiner war für Euch schnuppe.
Also, Ihr beiden, bleibt weiterhin heiter
und lauft nun als Gäste mit uns lustig weiter.

Auch nehmt bitte freundlich dies Dankeschön an,
so, wie es von uns allen von Herzen kam.
Die Leitung vom Lauftreff, so ist das im Leben
wird von Euch, Edeltraud und Erich, nun übergeben
an Jüngere nach so vielen Jahren
die erfreulicherweise bereit dazu waren.
Hannelore, Achim, Martina und Heike
machen Euch und uns die Freude
mit Engagement in kommende Zeiten,uns zu trainieren und helfend zu leiten.

Genug der Worte, doch will ich nicht enden,
ohne mich an Euch neue Trainer zu wenden:
Ihr habt ja die Gruppen schon fast übernommen
und deshalb schon jetzt unsere Herzen gewonnen.
Und so werdet Ihr Neuen
ganz bestimmt nichts bereuen.
Als Trainer hat jeder seinen eigenen Stil
doch gemeinsam habt Ihr wie Meurers ein Ziel:
Der Lauftreff von Winkel muss weiter bestehen,
denn Laufen, Walken, Gehen ist gesund und macht schön.
Dann werdet auch Ihr, - vielleicht – in zig Jahren -
So, wie Edeltraud und Erich schon heut´, dann erfahren,
was vorausschauend beide erkannten und sehen:
Auch mit Euch macht es Spaß und wird wunderschön!

Liebe Traudel, lieber Erich, ich komme zum Schluss
Euch beiden gilt nun mein ganz herzlicher Gruß!
Ich habe es früher schon einmal gesa(ch)gt:
Ihr habt Euch um den Lauftreff verdient gemacht !
Wir alle sagen Euch "DANKESCHÖN!"
Bleibt gesund!! Ihr wart super! "Auf Wiedersehen!"

Geisenheim, zum 28.4.2005 Uwe Standke